LILi sammelt Unterschriften am Brink

An den kommenden Samstagen 13., 20. und 27. sammelt die Lübecker Initiative für ein Lieferkettengesetz von 10 bis 13 Uhr auf dem Markt am Brink Unterschriften für die bundesweite Petition.

„Am 13. Juni erhalten wir um 11 Uhr Unterstützung von Gabriele Hiller-Ohm, Mitglied der SPD im Bundestag. Darüber freuen wir uns sehr!“, so Horst Hesse, Mitbegründer der Lübecker Initiative.

Die dazu gehörige Pressemitteilung von Frau Hiller-Ohm veröffentlichen wir im Wortlaut:
„Es wird endlich Zeit für ein Lieferkettengesetz!

Die Globalisierung der Märkte ist weit fortgeschritten, sie erhöht unseren Lebensstandard und bereichert unseren Alltag. Heute stammen sehr viele Produkte, die für unser tägliches Leben wichtig und selbstverständlich sind, aus Entwicklungsländern. Doch noch viel zu oft bauen wir unseren Wohlstand auf dem Rücken der Menschen in den Produktionsländern auf. Viele der Produkte und Rohstoffe, die wir von dort erhalten, werden unter untragbaren Arbeits- und Umweltbedingungen, für Hungerlöhne oder sogar mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt oder abgebaut. Ein Lieferkettengesetz würde Unternehmen verpflichten, Sorgfaltsmaßnahmen zu ergreifen, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen weltweit zu vermeiden. In Lübeck hat sich Anfang des Jahres die „Lübecker Initiative Lieferkettengesetz (LILi)“ als Teil der bundesweit agierenden „Initiative Lieferketten“ gegründet, um für ein starkes Lieferkettengesetz zu werben. Auf Landesebene koordiniert das Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. die Bundeskampagne Lieferkettengesetz und unterstützt Aktionsgruppen vor Ort. Im Gespräch mit der Lübecker Bundestagsabgeordneten Gabriele Hiller-Ohm (SPD) haben Mitglieder der Initiative auf diese Problematiken hingewiesen und darauf gedrängt, ein Lieferkettengesetz möglichst rasch umzusetzen.

Die Initiative wird die nächsten drei Samstage von 9.00 bis 13.00 Uhr mit einem Infotisch auf dem Brink vor Ort sein, um über ein Lieferkettengesetz zu informieren und Unterschriften für die Petition zu sammeln. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm wird die Initiative am kommenden Samstag, den 13. Juni ab 11.00 Uhr bei ihrem Engagement unterstützen.

Hierzu äußert sich Gabriele Hiller-Ohm, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, wie folgt:

„Die Selbstverpflichtungen der Wirtschaft oder Regelungen auf freiwilliger Basis sind bisher leider hinter allen Ankündigungen zurückgeblieben. Vertreter:innen der deutschen Wirtschaft haben in den vergangenen Monaten vielmehr deutlich gemacht, dass die Einhaltung von Menschenrechten im Rahmen ihrer Lieferketten keine Priorität genießt. Daher sind klare gesetzliche Regelungen, die Unternehmen zur Kontrolle ihrer Lieferketten verpflichten und strikte Arbeitsschutzbestimmungen vorschreiben notwendig. Bundesminister Hubertus Heil (SPD) und Dr. Gerd Müller (CSU) haben bereits ein Lieferkettengesetz in Arbeit. Dieses muss nun rasch umgesetzt werden und darf nicht weiter vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Kanzleramt ausgebremst werden!

Das entspricht auch unserer Verantwortung als Handels- und Industrienation. Wir stehen in Deutschland und Europa für ein Wirtschaftsmodell, das faire Löhne, menschenwürdige Arbeit und Umweltschutz ins Zentrum stellt. Wenn wir wollen, dass Globalisierung und freier Handel überall Akzeptanz finden und die Ursachen für Flucht und Nationalismus bekämpft werden, dann müssen wir den Welthandel fairer gestalten und von Unternehmen die Pflicht zur Achtung der Menschenrechte und Umweltstandards einfordern. Dafür werden wir auch die kommende deutsche EU-Ratspräsidentschaft intensiv nutzen.

Unternehmen in Deutschland können zu einer nachhaltigen globalen Entwicklung beitragen, indem sie international anerkannte soziale und ökologische Mindeststandards in ihren Lieferketten sicherstellen. Viele Unternehmen gehen bereits freiwillig voran. Aber nur ein verbindlicher Rahmen schafft Rechtsklarheit und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen. Ein Lieferkettengesetz stärkt die Rechte der Betroffenen und schafft Rechtssicherheit für Unternehmen.

Ich freue mich sehr, dass sich in Lübeck ein lokaler Ableger der bundesweiten „Initiative Lieferkettengesetz“ gegründet hat. Um ein Lieferkettengesetz bestmöglich umzusetzen, müssen wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und politischen Druck aufbauen. Eine Möglichkeit das zu tun ist, die Petition der Initiative mit zu unterzeichnen. Diese findet man unter: www.lieferkettengesetz.de. Bundesweit haben sich neben den zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen auch bereits über 80 Unternehmen der Initiative angeschlossen. Sie treten für die Einführung eines verbindlichen Lieferkettengesetzes ein – auch um auf dem Markt gleiche Bedingungen für deutsche Unternehmen herzustellen. Die Hansestadt Lübeck geht ja schon heute mit gutem Beispiel voran. Als Fairtrade Stadt Lübeck wird fairer Handel weltweit unterstützt. Das muss nun auch für Unternehmen verpflichtend gelten!“

Die Lübecker Initiative für ein Lieferkettengesetz (LILi) wird gefördert durch:
BINGO! SH
Die Umwelt Lotterie