Osterhasen demonstrierten vor dem Lübecker Rathaus für Menschenrechte

Entwicklungsminister Müller plädiert dafür, bei Auswahl von Schokolade für Ostern darauf zu achten, dass sie aus fairem Handel stammt. Daher will er in diesem Jahr der Bundeskanzlerin sowie seinen Ministerkollegen einen FairTrade-Osterhasen schenken. Obwohl Schokoladenunternehmen seit Jahren nachhaltige Schokolade versprechen, werden die Menschenrechte vieler Kakaobauern noch immer mit Füßen getreten. Die Osterhasen sind es leid und traten am 6. und 13. April vor dem Lübecker Rathaus in den Streik und weigern sich, weiterhin unfaire Schoko-Eier in die Osternester zu legen. Mit der Aktion fordern terre des hommes und die Steuerungsgruppe Fairstrade-Stadt Lübeck gemeinsam mit dem entwicklungspolitischen Netzwerk INKOTA von der Bundesregierung, Schokoladenunternehmen für Menschenrechtsverstöße in ihren Lieferketten zur Rechenschaft zu ziehen. Schon jetzt haben sich über eine halbe Millionen Menschen dieser Forderung angeschlossen.

Die Mehrheit der Kakaobäuerinnnen und -bauern lebt in extremer Armut. In der Elfenbeinküste, dem wichtigsten Kakaoanbauland, müsste sich das Einkommen einer typischen Kakaobauernfamilie verdreifachen, um existenzsichernd zu sein. Rund zwei Millionen Kinder arbeiten zudem in Westafrika unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen.

Schokoladenunternehmen tragen für diese Zustände in ihren Lieferketten eine Mitverantwortung. Bisher können Konzerne, die an Menschenrechtsverletzungen beteiligt sind, jedoch kaum zur Rechenschaft gezogen werden. Das entwicklungspolitische INKOTA-Netzwerk fordert deshalb im Rahmen seiner Osteraktion gemeinsam mit lokalen Gruppen quer durch Deutschland: Wir brauchen endlich verbindliche Regeln für Unternehmen zum Schutz der Menschenrechte!

Mit der Aktion wollen die beteiligten Gruppen zur Aufklärung der Bevölkerung über die Probleme im Kakaoanbau beitragen. Zudem sammeln sie Unterschriften für die Petition der KampagneMenschenrechte schützen – Konzernklagen stoppen!“, welche die EU und ihre Mitgliedsstaaten dazu auffordert, Unternehmen gesetzlich zur Achtung der Menschenrechte in ihren Auslandsgeschäften zu verpflichten. Hier geht’s zur Online-Unterschriftensammlung