Osterhasen streiken für faire Kakaopreise
Protestaktion gegen Kinderarbeit in Schokolade mit Foto-Möglichkeit in Lübeck vor dem Lübecker Rathaus, Breite Straße.
Am Samstag, 5.April 2025 ab 11 Uhr treten die Osterhasen auch dieses Jahr wieder in den Streik und weigern sich, unfaire Schokolade in die Osternester zu legen. Während Schokoladenunternehmen zu Ostern Rekordumsätze erzielen, leben Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika weiterhin in Armut. Mehr als 1,5 Millionen Kinder arbeiten dort unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen.
Unter dem Motto „Faire Kakaopreise jetzt!“ fordert das INKOTA-Netzwerk gemeinsam mit Aktionsgruppen in ganz Deutschland die acht größten Schokoladenunternehmen auf, endlich dauerhaft existenzsichernde Kakaopreise zu zahlen.
Berechnungen von Nichtregierungsorganisationen zeigen, dass sich der Kakaopreis an die Bäuerinnen und Bauern in der Elfenbeinküste und in Ghana mindestens verdoppeln müsste, um ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen.
Zwar ist der Weltmarktpreis für Kakao derzeit auf einem Rekordhoch, doch davon kommt bei den Bäuerinnen in den Hauptanbauländern zu wenig an. Ernteausfälle durch Schädlingsbefall und Extremwetterereignisse verschärfen die Armut weiter.
„Die Schokoladenunternehmen versichern seit Jahrzehnten, Armut und Kinderarbeit zu beenden, doch ohne langfristig existenzsichernde Kakaopreise bleiben das leere Versrechen“, erklärt Roswitha Slemeyer von der Steuerungsgruppe Fairtradestadt Lübeck e.V..
„Noch immer müssen 1,5 Millionen Kinder auf Kakaoplantagen schuften, weil ihre Familien nicht genug verdienen, um ein Leben in Würde zu führen.“
Die Aktionsgruppe fordert langfristige und verlässliche Lieferverträge, um den Kakaobäuerinnen und -bauern
Einkommens- und Planungssicherheit zu geben. Mit ihrer Protestaktion will sie die Öffentlichkeit über die unfairen Geschäftspraktiken im Schokoladensektor aufklären und auf alternative Einkaufsmöglichkeiten im Fairen Handel und in den Supermärkten aufzeigen. Als Osterhasen verkleidet machen sie auf die Missstände aufmerksam und sammeln Unterschriften für eine Petition an die Schokoladenunternehmen.
Die globale Schokoladenindustrie erzielt jährlich rund 110 Milliarden US-Dollar Nettoumsatz. „Vom Preis einer Tafel Schokolade erhalten die Kakaobäuerinnen und -bauern gerade einmal acht Cent – das ist skandalös!“, kritisiert Roswitha Slemeyer.
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