Kampagne

Fairtrade-Towns-Kampagne und wie Lübeck Fairtrade-Stadt wurde.

Über 2.200 Städte und Gemeinden in 36 Ländern tragen bereits den Titel Fairtrade-Town, darunter in Japan, Schweden, Ghana, Brasilien und Costa Rica. Vorreiter bei der Kampagne Fairtrade-Towns ist Großbritannien. Die Kampagne wurde hier im Jahr 2000 gestartet und hat sich seither über den Globus verbreitet.

Internationale Website der Fairtrade-Towns 

Seit Januar 2009 können sich auch Kommunen in Deutschland bei der Siegelorganisation TransFair e.V. um den Titel „Fairtrade-Stadt“, “Fairtrade-Kreis“ oder „Fairtrade- Gemeinde“ bewerben. Über 120 Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in Deutschland, darunter Saarbrücken, Neuss, Dortmund und Marburg.
Lübeck ist seit November 2011 Fairtrade Stadt – als erste Stadt in Schleswig-Holstein. (Hier geht’s zur Seite der Fairtrade-Towns in Deutschland.)

Wie wird eine Stadt Fairtrade-Town?
Fünf Kriterien der Kampagne Fairtrade-Towns müssen erfüllt werden.

  1. Lübecks Bürgerschaft musste beschließen, dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und der Bürgerschaft sowie im Bürgermeisterbüro Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird. Es wurde die Entscheidung getroffen, als Stadt den Titel „Fairtrade-Stadt“ anzustreben.
  2. Wir haben eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“ die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
  3. In Lübecks Einzelhandelsgeschäften werden gesiegelte Produkte aus Fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants werden Fairtrade-Produkte ausgeschenkt. Für Lübeck waren dies bei Antragstellung 83 Einzelhandelsge-schäfte und 17 Cafés bzw. Restaurants.
  4. In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden Fairtrade-Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchgeführt. In Lübeck sind am Tag der Beantragung (15.09.2011) zwei Schulen beteiligt, 16 Kirchengemeinden, 6 Vereine und 22 öffentliche Einrichtungen.
  5. Die örtlichen Medien berichten über alle Aktivitäten auf dem Weg zur „Fairtrade-Stadt“. Das Interesse der Presse ist in Lübeck groß (siehe Presse).

Am Ziel: Nach Erfüllung aller Kriterien und Prüfung durch TransFair e. V. wird der Titel „Fairtrade-Stadt“ (bzw. Gemeinde/Kreis) für zunächst 2 Jahre vergeben. Danach erfolgt eine Überprüfung, ob die Kriterien weiterhin erfüllt sind.

Lübeck auf dem Weg zur Fair Trade Stadt und die Bedeutung

Fast alle Kriterien der Fairtrade-Towns-Kampagne waren in Lübeck bereits erfüllt, als die Arbeitsgruppe Faire Stadt im Januar 2011 mit der Arbeit begann. Deshalb konnten wir schon Ende November 2011 die Auszeichnung „Fairtrade-Stadt“ feierlich im Lübecker Rathaus entgegennehmen.

Eine Fairtrade-Stadt zu sein, ist ein Prozess, in dem es heißt, stetige Verbesserungen zu erreichen, neue Ideen umzusetzen und den Absatz fair gehandelter Produkte zu steigern.

Die eingerichtete Steuerungsgruppe (s. Kriterium 2) ist eine wichtige Institution, um auf bestehende Kontakte zurückzugreifen.

Mitglieder der Lübecker Steuerungsgruppe sind (in alphabetischer Reihenfolge): BUND Lübeck e.V., Bündnis90/Die Grünen Lübeck,  Das Culinarium, EVG Landwege eG, Hotel an der Marienkirche, Hotel an der Stadtmauer, Kirchenkreis Lübeck Lauenburg, Landwege e.V., GreenSize, ONE FairTrade und Kaffeerösterei Lübeck, Stadtverwaltung Lübeck, SPD Lübeck, terres des hommes e.V Arbeitsgruppe Lübeck, Verbraucherzentrale SH Beratungsstelle HL, Wähler*innengemeinschaft grün+alternativ+links (GAL), Weltladen Lübeck e.V.