LANDRAUB

Eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung über „Land Grabbing“ in der globalen Agrarindustrie und im Tourismussektor am Freitag, 28.10.2022, 18:30 Uhr, VHS, Hüxstraße 118-120 in Lübeck, Eintritt frei.

Welche wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen gehen damit einher, dass Investoren sich über Kauf- und Pachtverträge riesige Flächen der knappen Ressource „Agrarland“ sichern? Treiber hinter Vertreibung und Landraub sind die Agrarindustrie, der Rohstoffabbau aber auch Sektoren, wie der Tourismus. Was ist dran an dem Argument der „wirtschaftlichen Entwicklung“ durch (internationale) Investitionen?

Antje Monshausen*, Leiterin der Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt, wird anhand von Beispielen aufzeigen, welche Menschenrechtsverletzungen mit dem stetig wach-senden Tourismussektor in den Ländern des Globalen Südens einhergehen und welche ökologischen und sozialen Folgen daraus resultieren.

 

Christoph Kubitza*², vom German Institute for Global and Area Studies (GIGA), wird eine allgemeine Einordnung des Phänomenons des „Land Grabbing“ geben und die bekannten Fakten bezüglich der Zielländer, Investoren und den Auswirkungen vor Ort präsentieren. Anhand des Palmölsektors in Indonesien werden weitere kritische Elemente des „Land Grabbing“ diskutiert.

 

In der anschließenden Diskussion wird es darum gehen, ob und wie die negativen Folgen von Land Grabbing politisch gestoppt und die Rechte der Bevölkerung in den betroffenen Ländern geschützt werden können. Welchen Beitrag können wir dazu leisten?

Eine Veranstaltung von Fairtrade Stadt Lübeck in Kooperation mit der VHS Lübeck. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung wird gefördert durch BINGO! Projektförderung Schleswig-Holstein.

*Antje Monshausen ist Geographin und leitetdie Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt. Neben Arbeits- und Rechercheaufenthalten in Guatemala und Bolivien hat sie zahlreiche Projekte und Aktivitäten mit verschiedenen Organisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika durchgeführt.

Gleichzeitig ist sie Vorsitzende der Multi-Stakeholder Initiative Roundtable Human Rights in Tourism, Co-Vorsitzende der Kinderrechtsorganisation ECPAT Deutschland und Mitglied des Zertifizierungsrats von TourCert. International ist sie eine der Initiatorinnen der „Transforming Tourism Initiative“, in der sich seit 2017 Nichtregierungsorganisationen aus zahlreichen Ländern des globalen Südens und Nordens austauschen. 

Christoph Kubitza ist ein Research Fellow im Bereich Agrar- und Entwicklungsökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin und dem German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg. Er promovierte in Agrarökonomie an der Universität Göttingen im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs, wo er später auch als Senior Research Fellow den Landnutzungswandel in Indonesien und dessen wirtschaftliche, institutionelle und demographische Auswirkungen untersuchte.

Zu seinen derzeitigen Hauptforschungsinteressen gehören die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen von Landnutzungsänderungen und globalen Landakquisitionen in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen sowie die Auswirkungen von neuen Innovationen und Technologien in kleinbäuerlichen Anbausystemen.