Langohren protestieren für existenzsichernde Kakaopreise und faire Schokolade!
Einladung zur Protestaktion in der Breiten Straße in Lübeck am Freitag, 1. April und Samstag, 2. April von 11:00 – 14:00 Uhr vor dem Lübecker Rathaus.
Der Verkauf von Osterschokolade ist ein riesiges Geschäft. Doch während die Schokoladenunternehmen zu Ostern den größten Umsatz machen, lebt die Mehrheit der Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika immer noch unterhalb der Armutsgrenze. Denn der Preis, den sie für ihren Kakao erhalten, ist viel zu niedrig. Die Osterhasen haben dieses Preisdumping satt! Deshalb treten sie am 1. und 2. April 2022 von 11 bis 14 Uhr in der Breiten Straße vor dem Lübecker Rathaus in den Streik und weigern sich, weiterhin unfaire Schokolade in die Osternester zu legen. Zusammen mit Osterhasen in über 20 deutschen Städten fordern sie die großen Schokoladenunternehmen auf, endlich faire Kakaopreise zu zahlen.
Im Rahmen der diesjährigen Osteraktion unter dem Motto „Dumpingpreise stoppen! Faire Kakaopreise jetzt!“ fordert das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk zusammen mit Aktionsgruppen in ganz Deutschland die Schokoladenindustrie zur Zahlung fairer Kakaopreise auf. Berechnungen, wie hoch ein fairer Kakaopreis ist, gibt es bereits. Laut Zertifizierungsorganisation Fairtrade, muss der Kakaopreis ab Hof in Ghana bei 2.100,00 US-Dollar, und in der Elfenbeinküste bei 2.200,00 US-Dollar pro Tonne Kakao liegen, damit die Bäuerinnen und Bauern ein existenzsicherndes Einkommen erreichen können. Derzeit erhalten die Kakaobauern und -bäuerinnen einen staatlich garantierten Preis in Höhe von nur 1.736,00 US-Dollar in Ghana bzw. 1.457,00 US-Dollar in der Elfenbeinküste.
„Schokoladenunternehmen versprechen seit Jahrzehnten, Armut und Kinderarbeit im Kakaoanbau zu beenden. Armut ist die Hauptursache von Kinderarbeit: Gut 1,5 Millionen Kinder verrichten noch immer verbotene Tätigkeiten auf Kakaoplantagen allein in den Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana. Dass immer noch so viele Kinder bei der Ernte helfen müssen, hängt mit den niedrigen Kakaopreisen zusammen. Denn ihre Eltern können von den niedrigen Einkommen nicht leben und auch noch Schulgeld zahlen“, erklärt Katja Mentz von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Lübeck. „Die Unternehmen tragen hierfür Verantwortung. Es ist höchste Zeit, dass sie faire Kakaopreise zahlen, die den Bäuerinnen und Bauern in Westafrika ein menschenwürdiges Leben ermöglichen!“
Mit dieser Aktion möchte die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Lübeck zur Aufklärung der Konsument*innen über die unfairen Geschäftspraktiken im Schokoladensektor beitragen und Alternativen für einen fairen Handel aufzeigen. Als Osterhasen verkleidet verteilen sie Infomaterial an die Verbraucher*innen. Die Hasen laden dazu ein, mit einer Postkarte beim Lieblings-Schokoladenunternehmen nachzufragen, ob dieses den Kakaoproduzent*innen einen existenzsichernden Kakaopreis zahlt.
Mit dem Stadtplan für nachhaltigen Konsum, den die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Lübeck e.V. erstellt hat, ist es einfach, herauszufinden, wo Schokolade aus nachhaltiger Produktion in Lübeck gekauft werden kann. Er kann über den folgenden Link heruntergeladen werden:
Der Verkauf von Schokolade ist für Unternehmen wie Lindt, Ferrero, Nestlé, Storck und Co. ein riesen Geschäft: Rund 130 Milliarden US-Dollar Nettoumsatz macht die globale Schokoladenindustrie im Jahr. Doch von 1 Euro, der für eine Tafel Schokolade bei uns bezahlt wird, erhalten die Kakaobäuerinnen und -bauern in den beiden Hauptanbauländern Ghana und Elfenbeinküste gerade einmal 6 bis 7 Cent.
Interessierte Verbraucher*innen können die Aktion ab dem 29.03.2022 auch per digitaler Postkarte auf der Kampagnen-Webseite unter de.makechocolatefair.org unterstützen.
Weitere Informationen
Infomaterial und Grafiken zum Thema Kakaopreise auf der Make Chocolate Fair!-Webseite