Osterhasen streiken für existenzsichernde Kakaopreise

Die Osterhasen treten in den Streik und weigern sich, weiterhin unfaire Schokolade in die Osternester zu legen: Am 16. und 23. März 2024 zwischen 11:00 und 14:00 Uhr protestieren die Hasen vor dem Lübecker Rathaus. Jedes Jahr machen Schokoladenunternehmen zu Ostern den größten Umsatz, gleichzeitig erhalten Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika noch immer einen viel zu niedrigen Kakaopreis. Die Folge: Die Mehrheit der Farmer lebt unterhalb der Armutsgrenze und mehr als 1,5 Millionen Kinder arbeiten unter ausbeuterischen Bedingungen.

Im Rahmen einer Osterhasen-Streikwelle unter dem Motto „Faire Kakaopreise jetzt!“ fordert das entwicklungspolitische INKOTA-Netzwerk zusammen mit Aktionsgruppen in ganz Deutschland die acht größten Schokoladenunternehmen auf, faire Kakaopreise zu zahlen. Nach Berechnungen von Nichtregierungsorganisationen müsste sich der Kakaopreis an die Bäuer*innen in Côte d’Ivoire mindestens verdoppeln. Zwar verzeichnet der Weltmarktpreis für Kakao derzeit ein Rekordhoch, bislang kommt davon in den Hauptanbauländern bei den Kakaobauern und -bäuerinnen nichts an. Im Gegenteil: Schädlingsbefall und starke Regenfälle haben zu massiven Ernteausfällen geführt. Die Situation der Kakaobauernfamilien ist so schlecht wie seit Jahren nicht mehr.

„Schokoladenunternehmen versprechen seit Jahrzehnten, Armut und Kinderarbeit im Kakaoanbau zu beenden. Armut ist die Hauptursache von Kinderarbeit: Gut 1,5 Millionen Kinder verrichten noch immer verbotene Tätigkeiten auf Kakaoplantagen allein in den Hauptanbauländern Côte d’Ivoire und Ghana. Doch die Unternehmen sind bislang nicht bereit, Kakaobauern einen existenzsichernden Mindestpreis zu garantieren“, erklärt Katja Mentz von der Steuerungsgruppe Fairtradestadt Lübeck. „Die Unternehmen verletzen damit ihre menschenrechtliche Verantwortung und nehmen Kinderarbeit weiter in Kauf!“

Die Aktionsgruppen fordern zudem langfristige und verlässliche Lieferverträge, damit Kakaobäuerinnen und -bauern Einkommens- und Planungssicherheit haben.

Mit der Aktion möchte die Steuerungsgruppe Fairtradestadt Lübeck zur Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher über die unfairen Geschäftspraktiken im Schokoladensektor beitragen und Alternativen für einen fairen Handel aufzeigen. Als Osterhasen verkleidet, machen sie auf Missstände im Kakaoanbau aufmerksam. Sie laden Passantinnen und Passanten ein, eine Petition an die acht größten Schokoladenunternehmen für einen fairen Kakaopreis zu unterschreiben.

Rund 110 Milliarden US-Dollar Nettoumsatz macht die globale Schokoladenindustrie im Jahr. „Von einem Euro, der für eine Tafel Schokolade bei uns im Supermarkt bezahlt wird, erhalten die Kakaobäuerinnen und -bauern gerade einmal acht Cent. Das wollen wir nicht länger hinnehmen!“ so Andreas Slemeyer, Vorstandsmitglied des Vereins Fairtrade Stadt Lübeck.

Interessierte Verbraucher*innen können die Forderungen der Osterhasen auch online unterzeichnen:

www.inkota.de/faire-kakaopreise

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